Vielen Dank an den Männer- und Gemischten Chor, an die Freiwillige Feuerwehr und an die Sportgemeinschaft Jossa
Chronik des Männer- und Gemischten Chors Jossa
1920 – 2016
Zur Gründungszeit, 1920, nach dem verlorenen 1. Weltkrieg, in unsicheren politischen Verhältnissen und unter den schwierigen Lebensumständen in diesem armen Landstrich, gehen die Gründerväter mit bewunderungswürdigem Optimismus und Entschlossenheit daran, einen Gesangverein ins Leben zu rufen. Der damalige Lehrer Georg Merz, gebürtig aus Steinau, übernimmt die Initiative.
„Schon die erste Versammlung ließ darauf schließen, dass der Verein ins Leben gerufen werden konnte. (…) Nachdem wir uns des Beitritts einer Anzahl reiferer Männer gewiß waren, schritt Herr Lehrer Merz zur Gründung des Vereins. Der 19. September, an dem eine Versammlung anberaumt war, gilt als der Gründungstag des
„Männergesangverein zu Jossa“.
Es werden 39 aktive und 9 passive Gründungsmitglieder sowie 16 neue Mitglieder namentlich aufgeführt, so dass der Verein anfangs aus 64 Mitgliedern besteht. Zum 1. Vorsitzenden wird Herr Konrad Meyer, gebürtig aus Mittelsinn, gewählt. Herr Lehrer Merz wird zum Dirigenten bestellt, Vereinslokal wird das Gasthaus „Zum Goldenen Stern“ des Mitglieds Christian Müller.
Der noch junge Chor erarbeitet sich in seiner „Begeisterung für das deutsche Lied“, wie es damals immer wieder heißt, mit zwei Chorproben pro Woche in den Winterhalbjahren ein grundlegendes Repertoire. Er tritt damit bei all den öffentlichen, aber auch vereinsinternen Anlässen auf, wie wir das seit Jahrzehnten kennen.
Schon bald nimmt der Chor regelmäßig und mit großem Ernst an den Wertungssingen auf Kreisebene teil und ist stolz auf die meist guten bis sehr guten Beurteilungen. Einmal, 1928 in Altengronau, wird er am besten von allen Chören bewertet. Auf dem Heimweg wird er schon ab dem Ortseingang von der Jossaer Kapelle „unter frohen Weisen“ zum Vereinslokal geleitet, wo der Wirt „aus Freude und Stolz … ein Fass Bier aufstellte“.
Die Mitgliederzahl pendelt sich im Laufe der Zeit bei etwa 75 ein (davon ca. 50 Aktive) und bleibt bis zum Kriegsbeginn konstant.
Im Jahre 1925 wird unter hohen Opfern eine Vereinsfahne angeschafft. Während eines großen mehrtägigen Festes unter Mitwirkung von 33 Vereinen und reger Beteiligung der Bevölkerung aus Nah und Fern wird sie sehr feierlich geweiht. Dieses aufwändige Fest macht den jungen Verein in der ganzen Region bekannt.
Der schon länger bestehende Männergesangverein „Sangeslust“ Altengronau übernimmt auf Antrag „mit Freude und Stolz“ die Patenschaft für den Jossaer Verein - bis heute.
Neben allen gesanglichen Aufgaben kommen auch gesellige Veranstaltungen des Vereins nicht zu kurz, die dem Wunsch nach Gemeinschaft und sozialem Zusammenhalt innerhalb des Vereins und dem Wirken in der Öffentlichkeit entsprechen. Dazu gehören schon in den ersten Jahren von den Sängern und ihren Angehörigen gestaltete Bälle, Theaterabende und Faschingsveranstaltungen, aber auch Ausflüge in die nähere und weitere Heimat; zunächst auf Schusters Rappen, später mit Reisebussen.
Als der langjährige Dirigent Herr Lehrer Merz 1935 zum allgemeinen großen Bedauern nach Steinau versetzt wird, gelingt es noch im gleichen Jahr, Herrn Peter Schneider aus Altengronau als neuen Chorleiter zu gewinnen, der den Chor in den folgenden Jahrzehnten maßgeblich fördern und prägen wird.
Nach 1933 wird auch der Männergesangverein Jossa im Zuge der nationalsozialistischen „Gleichschaltung“ unter politische Einflussnahme und staatliche Reglementierung gezwungen, kann aber insgesamt seinen üblichen Aktivitäten noch weiter nachgehen. Die Protokolle geben zu diesem Thema nur wenig Auskunft; möglicherweise aus Vorsicht. Nach dem 21.1.1938 liegen keine schriftlichen Unterlagen mehr vor. - Während des Krieges und der Zeit danach - der so genannten „schlechten Zeit“ - ruht die Sangestätigkeit. Die Menschen sind zu sehr mit den Sorgen des Alltags beschäftigt.
Doch schon 1947 beleben ehemalige Sänger den Verein wieder neu. 17 junge Sänger, zum Teil der Schule gerade entwachsen, kommen hinzu, so dass man nun mit 48 Aktiven und 24 Passiven mit Schwung und Optimismus den Start in eine neue Zukunft wagt. Für eine Übergangszeit wird Fritz Buchhold zum 1.Vorsitzenden gewählt, und der Dirigent Peter Schneider übernimmt bereitwillig wieder sein altes Amt.
Bald kann der Chor wieder in früherer Stärke seine vormals gepflegten öffentlichen Auftritte wahrnehmen. Besondere Anlässe sind damals Willkommensständchen für Kriegsheimkehrer und Ständchen zu den zahlreichen Hochzeiten von Sängern vor deren Häusern.
Dazu kommen unter teils schwierigen äußeren Bedingungen wieder Teilnahmen an Wertungssingen und Veranstaltungen in der näheren Umgebung. Auch das gesellige Vereinsleben wird mit Ausflügen, Theateraufführungen und Bällen wieder aufgenommen.
Mit der Währungsreform 1948 normalisiert sich das Leben zusehends. Bereits 1950 wird das 30-jährige Jubiläum mit einem großen gelungenen Fest unter der Beteiligung von „Menschenmassen“ begangen, worüber „die Sängerschar jubilierte“. Das untenstehende Foto entstand bei diesem Fest im „Hoajes Goarte“.
Links ganz vorne Konrad Ruppert (Kürtje), Johann Buchhold, Lehrer Merz, Dirigent Peter Schneider, Philipp Buchhold, Heinrich Zeller, Friedrich Zeller, Christoffels Hannes, davor Bierese Johann, Peter Ziegler, Fritz Zeller (Bäcker), stehend Peter Englert, davor Karl Schüßler (Schreiner) , Fritz Buchhold (verdeckt), Philipp Schüßler, Kurt Nickel
1952 erhalten die Sänger die seltene Gelegenheit, im Rahmen einer Sendereihe des Hessischen Rundfunks im Radio auftreten zu können. Die Aufnahme im Frankfurter Studio wird wenige Wochen später hessenweit ausgestrahlt. Der Chor zeigt so nicht nur seine Qualität, sondern erlangt dadurch auch landesweite Aufmerksamkeit.
Ein besonderes Ereignis ist 1956 die Gründung des Gemischten Chors Jossa, die auf eine Initiative der Frauen des ehemaligen Kirchenchores zurückgeht. Unter einer gemeinsamen Vereinsführung agieren nunmehr zwei selbstständige Chöre, wobei zahlreiche Mitglieder des Männerchors zusätzlich in diesem neuen Chor mitsingen. Auch für den Gemischten Chor übernimmt der hoch geschätzte Dirigent Peter Schneider die musikalische Leitung. Es ergibt sich, dass jetzt auch etliche Ehepaare in der Sängergemeinschaft sind. Alle Vereinsaktivitäten werden nun in Zukunft von beiden Chören gemeinsam durchgeführt, insbesondere größere öffentliche und vereinsinterne Veranstaltungen.
In den folgenden Jahren (1960) erreicht der Verein mit 64 aktiven Sängern, 32 aktiven Sängerinnen und 29 passiven Mitgliedern seine höchste Mitgliederzahl (125). Der Männerchor erarbeitet in bester Besetzung jetzt auch anspruchsvolles zeitgenössisches Liedgut und trägt es neben dem traditionellen Liedgut in der Folgezeit mit großem Erfolg bei seinen Auftritten, sogar bei Landeschortagen und anderen öffentlichen Ereignissen in der Region vor. Der Männerchor Jossa ist zu einem erfolgreichen und geachteten Chor herangereift.
Gemischter Chor 1962 beim Landeschorfest in Hanau, Hohe Landesschule, Dirigent ist Peter Schneider. Hinten von links, hintere Reihe halb verdeckt Fritz Zeller, Hans Zeller, Kurt Röder, Peter Ziegler, Kurt Schüßler, Reihen davor von links Heinrich Ziegler, Ludwig Nickel, Günter Walther, Fritz Müller, Walter Zeller, Ludwig Buchhold, Heinrich Fuß, Heinrich Schüßler, Willi Werner, Frauen von links Anneliese Ruppert, geb. Zeller und weitere ..
Auch der Gemischte Chor entwickelt sich in den folgenden Jahren sehr gut. Er hat über 40 Aktive, davon etwa 30 Sängerinnen. Es gelingt ihm, sich mit einem anspruchsvollen Liedgut auf ein Niveau zu steigern, das für einen dörflichen Laienchor wirklich beachtlich ist, was sich bei den großen jährlichen Chorkonzerten in Jossa und den vielen auswärtigen Auftritten immer wieder bestätigt.
So zum Beispiel 1961, wo beide Chöre in einer Chorsendung des Hessischen Rundfunks für eine landesweite Hörerschaft erfolgreich schwierige Stücke vortragen. Oder bei den Hessischen Landeschortagen, wo sie in größeren Städten mitwirken. Oder bei Konzertreisen in den achtziger Jahren ins Bergische Land und zum Internationalen Chortreffen in Bad Schwartau, wo sie vor großstädtischem bzw. internationalem Publikum auftreten.
Sängerfest 1980 in den unteren Joßwiesen, 60 Jahre Männerchor Jossa. Die Gründungsmitglieder werden geehrt. Gerade ist Bürgermeister i.R. Johann Zeller dran. Von den Vereinsgründern sieht man von links: Friedrich Fuß, Philipp Buchhold, Karl Fuß, im Vordergrund rechts Johannes Nickel und Konrad Ruppert. Unten haben haben sie auf dem Ehrenwagen für den Festzug Platz genommen.
Der Main-Kinzig-Kreis würdigt im November 1997 die Leistung der beiden Chöre durch die Verleihung der Ehrenplakette des Main-Kinzig-Kreises „für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Chorgesangs“.
Bereits 1979 - nach 44 Jahren - musste unser hoch geachteter Dirigent Peter Schneider seine Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Seine Nachfolge treten beim Männerchor Fritz und Claus Ruppert an. Ihnen folgen 1989 Helmut Anderka und 2007 Dirk Behling. Den Gemischten Chor übernimmt 1979 Norbert Ruppert – und leitet ihn seit nunmehr 37 Jahren mit großem Engagement und Erfolg. Das 50-jährige und 75-jährige Bestehen des Männerchors wird jeweils noch mit einer großen mehrtägigen Feier im Festzelt begangen. Danach werden unsere Jubiläen etwas bescheidener in der Turnhalle gefeiert.
Zu Beginn der siebziger Jahre unternimmt der Verein noch mehrtägige Busreisen in die Alpen, später dann jährliche Tagesausflüge in die weitere Region. Mit zunehmendem Alter der Mitglieder wird auch dies für viele zu beschwerlich. Aus diesem Grund müssen auch die übrigen Vereinsaktivitäten im Laufe der Jahre immer stärker eingeschränkt werden. So ist z.B. das 1960 eingeführte Waldfest mit Volksbelustigung inzwischen zu einem kleinen Grillfest geworden.
Seit den letzten 20 Jahren hat der allgemeine gesellschaftliche Wandel weit und breit zu einer Überalterung der Vereine, insbesondere der Chöre, geführt. Es ist auch unserem Verein trotz intensiver Versuche nicht gelungen, junge Mitglieder in der notwendigen Zahl zu gewinnen. So liegt der Altersdurchschnitt im Jahre 2016 bei gut 70 Jahren, und die Zahl der Aktiven nimmt kontinuierlich ab. Der einst so starke Männerchor hat deshalb nach seinem 95-jährigen Bestehen in 2015 seine regelmäßige Sangestätigkeit aufgeben müssen.
95 Jahre Männerchor Jossa, Chorkonzert - Im Vordergrund rechts: 1. Vorsitzender Gottfried Wachenfeld , links dahinter der Dirigent des Gemischten Chores Norbert Ruppert, dessen Ehefrau Christiane Ruppert, Claus Ruppert und der (dienst)älteste Sänger und langjähriger Männerchor- Dirigent Fritz Ruppert, im Vordergrund Bürgermeister Carsten Ullrich, dessen Ehefrau Stefanie Ullrich und der langjährige Dirigent des Männerchores Helmut Anderka
Der Gemischte Chor hat in 2016 sein 60-jähriges Jubiläum gefeiert. Wir hoffen, dass er noch weiterhin das kulturelle Leben des Dorfes mitgestalten kann, wie das beide Chöre über Jahrzehnte in eindrucksvoller Weise getan haben. Dafür gebührt allen unseren heutigen und den früheren Sängern und Sängerinnen, den Dirigenten und Vereinsvorständen für ihr nicht selten jahrzehntelanges selbstloses Engagement nachträglich noch einmal ein großes Lob und herzlicher Dank.
Beim Chorkonzert und bei der Feier des 60-jährigen Bestehens des Gemischen Chores im April 2016
entstanden diese beiden Fotos. Beim Männerchor, hier verstärkt durch die Sänger des gemischten Chores, war es der letzte offizielle Auftritt.
Vereinsvorstände
Konrad Merz 1920 - 1932
Peter Zeller 1932 - 1938?
Fritz Buchhold 1947 - 1951
Philipp Buchhold 1951 - 1968
Heinrich Walther 1968 - 1985
Heinrich Werner 1985 - 1999
Anneliese Zeller 2000 - 2011
Gottfried Wachenfeld seit 2011
Dirigenten
Männerchor
Georg Merz 1920 - 1935
Peter Schneider 1935 - 1938?
1947 - 1979
Fritz/Claus Ruppert 1979 - 1989
Helmut Anderka 1989 - 2007
Dirk Behling 2007 - 2015
Gemischter Chor
Peter Schneider 1956 - 1979
Norbert Ruppert seit 1979
Alle Zitate sind den Protokollbüchern des Vereins entnommen. Stand: Nov. 2016, Text: G. Wachenfeld
Kurzchronik der Freiwilligen Feuerwehr Jossa
Bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1929 musste der Brandschutz in Jossa durch eine Pflichtfeuerwehr gewährleistet werden. Es war gesetzlich geregelt, dass jede Familie des Dorfes eine männliche Person im Alter von 18 bis 65 Jahren zum Feuerwehrdienst stellen musste.
Als Brandmeister wurde vom jeweiligen Bürgermeister ein Mann bestimmt, der möglichst eine militärische Ausbildung genossen hatte.
Chronisten haben überliefert, dass diese sogenannte Pflichtfeuerwehr ein ziemlich wilder Haufen gewesen sei, dass Übungen nur ganz selten durchgeführt wurden und auch die Ausrüstung sehr primitiv war. Als Feuerschutzgeräte standen eine Leiter und eine kleine Handdruckspritze zur Verfügung. Diese musste vor dem Bau der Wasserleitung von den Wehrleuten an der Jossa mit Eimern befüllt und dann mit menschlicher Kraft oder Zugpferde zur Brandstelle geschafft werden. Die gesamte Ausrüstung der Feuerwehr bestand damals aus 4 Leibgurten mit Karabinerhaken, aufgerolltem Seil und 4 Messinghelmen für die Steiger, einigen Schläuchen und einem Strahlrohr.
Mit fortschreitender Technisierung wurden auch an den Brandschutz höhere Anforderungen gestellt.
Nachdem sich nach dem 1. Weltkrieg die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse einigermaßen stabilisiert hatten, wurde auch von staatlicher Seite dem Feuerwehrwesen mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht.
In großen Städten wurden Berufsfeuerwehren gebildet; auf dem Land wurde die Bildung von Freiwilligen Feuerwehren angeregt. Auch in Jossa trugen beherzte Männer den Gedanken bei sich, im Interesse des Gemeinwohls eine örtliche Feuerwehr ins Leben zu rufen.
Am 09. November 1929 wurden die Mitglieder der Jossaer Pflichtfeuerwehr und alle Freunde der Feuerwehrsache zu einer Versammlung in die Gastwirtschaft Christian Müller eingeladen. 34 Männer haben nach Unterschriftsleistung ins Protokollbuch damals die Freiwillige Feuerwehr Jossa ins Leben gerufen.
Nun galt es, die bis dahin dürftige Ausrüstung der Feuerwehr zu verbessern und zu vervollständigen, es galt eine finanzielle Grundlage zu schaffen, mit der diese Ausrüstung beschafft werden konnte. Der politischen Gemeinde standen in dieser Zeit nicht die Geldmittel zur Verfügung, die notwendig gewesen wären, die Brandschützer mit Geräten auszurüsten, die dem damaligen Standard entsprachen. Mit dem Abhalten sogenannter „Tanzvergnügen“ und mit zusätzlichen Haussammlungen wurden Gelder beschafft um die Feuerwehrkameraden mit dem Notwendigsten auszurüsten. In dieser Kurzchronik kann nicht auf alle Einzelheiten der Vereinsgeschichte eingegangen werden. Es soll lediglich aufgezeigt werden, gegen welche Schwierigkeiten und Probleme die Gründer der Wehr ankämpfen mussten, um ihrer Aufgabe, die sie sich selbst gestellt hatten, gerecht zu werden.
Nicht unerwähnt soll aber die Zeit ab dem Jahr 1933 bleiben, die auch an dem noch jungen Verein nicht spurlos vorüberging. In den Niederschriften dieser Jahre ist immer wieder von einem „neuen deutschen Zeitgeist“ und der „nationalen Erhebung“ die Rede. Eine Folge hiervon war auch, dass den Feuerwehren neben ihrer eigentlichen Aufgaben des Brand- und Katastrophenschutzes – per Gesetz polizeiliche Ordnungsaufgaben zugeordnet wurden, die den Einsatz gegen politische Demonstrationen vorsah. Über das örtliche Vereinsgeschehen in den Jahren 1939 bis 1945 ist in der Chronik wenig zu lesen.
Aufgrund der Kriegswirren waren viele Feuerwehrkameraden zur Deutschen Wehrmacht eingezogen worden, was sich entsprechend auf den Verein auswirkte. Es ist zu berichten, dass zur Sicherstellung des Brandschutzes verschiedene Männer zum Feuerwehrdienst verpflichtet wurden, um die nicht zum Kriegsdienst eingezogenen Kameraden im Brandfalle zu unterstützen.
Nach Kriegsende ist dann wieder ein reges Vereinsleben zu verzeichnen. Im Jahr 1952 konnte die Feuerwehr Jossa ihr 25-jähriges Gründungsfest begehen. In einem Zelt feierte man 3 Tage lang dieses Fest, zu dem – wie berichtet – viele Gastvereine aus der Umgebung erschienen waren.
Die Jahre des Neubeginns und des wirtschaftlichen Wiederaufbaus brachten auch in Jossa Verbesserungen im Bereich des Brandschutzes. Der Wehr Jossa wurde im Jahre 1961 durch die Gemeinde eine neue Motorspritze zur Verfügung gestellt.
Am Samstag, den 14. Oktober 1967 konnte im Rahmen eines kleinen Festes die neue Fahne der Feuerwehr feierlich eingeweiht werden. Die Fahne wurde verhüllt von den Fahnenträgern in die Turnhalle getragen. Voran ging die Fahne des damaligen Kreisverbandes Schlüchtern, der auch gleichzeitig Pate war.
Auch das Jahr 1969 ist für die Feuerwehr Jossa von großer Bedeutung . In diesem Jahr konnte unser Verein nicht nur sein 40-jähriges Gründungsfest feiern, was in der Turnhalle geschah. Am 26. Juli 1969 wurde nach Überführung von Giengen an der Brenz nach Jossa das neu angeschaffte Tragkraftspritzenfahrzeug feierlich übergeben. Dieses im Rahmen einer Landesbeschaffungsaktion angeschaffte Fahrzeug hat 23 Jahre Dienst in Jossa getan und wurde im Herbst 1992 durch die Gemeinde Sinntal und der Wehr Jossa der Freiwilligen Feuerwehr Schnaditz in Sachsen zur weiteren Verwendung im Feuerwehrdienst überführt.
Vor der Beschaffung des Fahrzeuges im Jahr 1969 waren jedoch umfangreiche Umbauarbeiten an unserem damaligen Spritzenhaus notwendig geworden. In Eigenleistung erbrachten die Feuerwehrkameraden zahlreiche Arbeitsstunde, um für das Fahrzeug den entsprechend großen Einstellraum zu bauen, der bis heute noch besteht.
Zum Jahresende 1969 – am Samstag, dem 08. November 1969, wurde die Feuerwehr Jossa zu einer Versammlung ins Vereinslokal eingeladen. Der Grund dieser Einladung war nicht nur der Gründungstag, der sich zum 40. Mal jährte; an diesem Tag fand gleichzeitig die offizielle Gründung der Jugendfeuerwehr Jossa statt, deren 45-jähriges Bestehen wir im November 2014 zusammen mit dem 85-jährigen Gründungsfest feiern konnten.
Nicht nur die Gründung der Jugendfeuerwehr, sondern auch durch Neuzugänge war die Mitgliederzahl der Wehr im Laufe der Jahre stetig gewachsen. Schon lange hatte man den Wunsch nach einem eigenen Schulungs- und Versammlungsraum. Nach zahlreichen Arbeitsstunden der Kameraden unter Leitung des damaligen stellvertretenden Wehrführers Heinrich Walther, konnte im Jahr 1978 nach den vorgenommenen Umbauarbeiten, in der alten Schule ein eigener Raum von den Feuerwehrkameraden bezogen werden.
Beim Festzug zum 50-jährigen Jubiläum 1979: In der Mitte der Fahnenträger ist Karl Ziegler, auf dem Foto rechts von ihm Bernhard Walther, links von ihm Heinz Röder, in der zweiten Reihe dahinter rechts auf dem Bild der langjährige Ortsbrandmeister Peter Straube, daneben in Zivil Ortsvorsteher Peter Ziegler und Heinrich Schüßler, Spessartstr. (damals 1. Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Jossa)
Zwanzig Jahre später - im Jahre 1998 – wurde der Feuerwehr Jossa dann das neu erstellte Feuerwehrgerätehaus übergeben. Nach einer Bauzeit von 4 Jahren und unter tatkräftiger Mithilfe der Feuerwehrkameraden und freiwilliger Helfer – insgesamt wurden 5.200 Helferstunden erbracht – konnten wir in das neue Feuerwehrgerätehaus einziehen.
Am 23. März 2013 wurde unser jetziges Einsatzfahrzeug, ein TSF-W, zusammen mit dem vom Feuerwehrverein beschafften Mannschaftstransportfahrzeug, im Rahmen einer kleinen Feierstunde in Dienst gestellt. Das neue Einsatzfahrzeug löste das bisherige Tragkraftspritzenfahrzeug ab, das ab dem Jahr 1988 in Jossa zur Verfügung stand.
Auf die Einsätze der letzten Jahrzehnte zurückblickend muss gesagt werden, dass wir bis zum tragischen Wohnhausbrand im Juli 2016 bei unseren Feuerwehrkameraden Heinrich und Michael Schüßler im eigentlichen Ortsbereich nur zu wenigen Brandeinsätzen und Hilfeleistungen gerufen werden mussten. Vorher hatten wir die meisten Einsätze der Jossaer Wehr im Bereich von Hilfeleistungen sowie Wald- und Flächenbränden zu verzeichnen, die in der Regel im Einzugsbereich der Deutschen Bahn lagen. Dies war für uns umso tragischer. Den Geschädigten gilt unser Mitgefühl in dieser schweren Zeit. Es war uns selbverständliche Verpflichtung, den Familien unserer verdienstvollen Feuerwehrkameraden durch Spenden zu zeigen, dass sie auf uns und viele andere Mitbürger zählen können und dass sie nicht allein gelassen werden.
Zum Schluss dieser Vereinsgeschichte in Kurzform sollen nun noch die Kameraden genannt werden, die als Kommandanten bzw. Wehrführer und Vorsitzende die Geschicke der Feuerwehr Jossa in den 87 Jahren der Vereinsgeschichte mitgestaltet haben.
Zum 1. Kommandanten der Wehr Jossa wurde im Jahr 1929 Philipp Walther gewählt. Ihm folgten im Laufe der kommenden Jahre:
Johann Nickel
Peter Straube
Helmut Werner jun.
Heinrich Schüßler (Gemeindebrandinspektor a.D.)
Hans Röder
Frank Zeller
dann wieder Hans Röder
Michael Schüßler
und Florian Ziegler
Als Vorsitzende waren tätig:
Bürgermeister Peter Zeller
Johann Nickel
Ludwig Zeller
Heinrich Schüßler,Spessartstr. 43
Heinrich Schüßler (Gemeindebrandinspektor a.D.)
Manfred Knappert
Hans Röder und
Uwe Ziegler
Aber nicht nur diese Kameraden, sondern ebenso die Kassenverwalter, Schriftführer, Jugendfeuerwehrwarte und deren Stellvertreter und alle Vereinsmitglieder haben mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit zum Wachsen und Gedeihen dieses Vereins beigetragen. Auch Ihnen sie hier unser aller Dank gesagt.
Wollen wir hoffen, dass sich in den kommenden Jahren immer wieder Feuerwehrfrauen und –männer finden, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit bereit sind, Vereinsarbeit zu leisten und in den Feuerwehren ihren Dienst zu tun, getreu dem Motto: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr
Die Fahnenträger Christian Walther Harald Borde und Willi Röder marschieren mit der Vereinsfahne ein, die beim Totengedenken dreimal gesenkt wird.
Vorsitzender Uwe Ziegler bei der Begrüßung zum 85-jährigen Jubiläum im Nov. 2014
Rückblick Jugendfeuerwehr Jossa
Für Samstag, den 08. November 1969 wurde die Feuerwehr Jossa zu einer Versammlung in das Vereinslokal „Goldener Stern“ eingeladen. An diesem Tag jährte sich nicht nur der Gründungstag der Wehr Jossa zum 40. Mal; an diesem Tag fand gleichzeitig die offizielle Gründung der Jugendfeuerwehr statt.
Durch eigenhändige Unterschrift bekräftigten nachstehende Jugendliche ihren Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr Jossa und damit die Gründung der Jugendfeuerwehr Jossa.
Es waren die Kameraden:
Kurt Nickel Waldsiedlung 14
Wolfgang Strott Waldsiedlung 18
Peter Michaelis Am Plan 22
Robert Zeller Bergstr. 19
Manfred Müller Küppelweg 3
Wili Zeller Spessartstr. 34
Reinhard Schüßler Spessartstr. 43
Reinhard Schüßler Spessartstr. 36
Roland Zeller Bergstr. 4
Manfred Zeller Spessartstr. 21
Willi Röder Spessartstr. 23
Manfred Knappert Am Plan 18
Nach der Gründung der Jugendfeuerwehr stellte sich ein reger Unterrichts- und Übungsbetrieb ein, da Jugendfeuerwehrwettkämpfe sowie der Erwerb der Leistungsspange ein großer Ansporn waren. Als Übungsleiter fungierten unser damaliger Ortsbrandmeister Peter Straube und unser Feuerwehrkamerad Heinrich Schüßler (Gemeindebrandinspektor a. D.). Er war auch der erste Jugendfeuerwehrwart der Freiwilligen Feuerwehr Jossa.
Neben der Teilnahme an verschiedenen Jugendfeuerwehrwettkämpfen konnten im Jahr 1970 erstmals 7 Jugendfeuerwehrkameraden die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr erwerben.
Im gleichen Jahr konnte die Jugendfeuerwehr Jossa im Rahmen einer Versammlung, die am 29. November 1970 stattfand im Vereinslokal einen Wimpel übernehmen. Dieser Wimpel wurde von der ortsansässigen Firma Gebrüder Patzer gestiftet und an diesem Tag feierlich übergeben. An dieser Stelle sei unserem Vereinsmitglied Herwig Patzer nochmals Dank gesagt.
Nicht unerwähnt sei an dieser Stelle, dass erstmals nach Gründung der Jufwnsfeuerwehr 3 Mitglieder aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen werden konnten.
Die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr Jossa beschränkten sich in der Anfangszeit nicht nur auf Übungen und Unterrichte. Am Familienabend der Feuerwehr Jossa, der im Jahr 1971 in der Turnhalle stattfand, führten Mitglieder der Jugendfeuerwehr erstmals ein Theaterstück auf.
Die weiteren Jahre seit Gründung der Jugendwehr verzeichneten einen guten Übungs- und Unterrichtsbetrieb. Ein Leitspruch der Feuerwehr „Wer die Jugend hat, hat auch die Zukunft“ bestätigte sich immer wieder. Viele Jugendliche, die der Jugendfeuerwehr beigetreten waren, konnten dann auch später in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Jossa übernommen werden und verrichten auch heute noch dort ihren Feuerwehrdienst.
Ein freudiges Ereignis in der Geschichte der Jugendfeuerwehr Jossa war der 13. Oktober 1975. An diesem Tag wurde die Mädchengruppe der Jugendfeuerwehr offiziell gegründet.
Der Jugendfeuerwehr Jossa traten nachstehende Mädchen bei:
Helga Hoffmann
Christiane Klein
Gudrun Nickel
Ulrike Richter
Regina Ruppert
Marina Sasse
Christiane Schüßler
Ellen Schüßler
Cornelia Walther
Antonia Zeller
Elke Zeller
Gabriele Zeller
Waltraud Zeller
Die Mädchen beteiligten sich mit sehr viel Eifer an den angesetzten Übungen und Unterrichten. Als Beobachter konnte man feststellen, dass das sogenannte „schwache Geschlecht“ verbissener übte und konzentrierter bei der Sache war als ihre männlichen Kameraden.
Blickt man heute nach 47 Jahren auf die Abläufe und Geschehnisse im Bereich unserer Jugendfeuerwehr zurück,so hat es nicht immer Lichtblicke gegeben. Trotz eifrigen Übens stellten sich bei Wettkämpfen nicht immer die erhofften Erfolge ein, wodurch die Mädchen und Jungen, aber auch die Übungsleiter nicht gerade motiviert wurden.
Die Jugendfeuerwehrwarte und Übungsleiter mussten- wie aber auch in anderen Vereinen – viel Geduld und Überredungskunst mitbringen, um die Kameradinnen und Kameraden der Jugendfeuerwehr zusammenzuhalten. Ausflüge und Grillabende wurden veranstaltet um Abwechslung zum Unterrichts- und Übungsbetrieb zu geben und die Jugendlichen für das Vereinsleben zu interessieren. Zeitweise war die Teilnahme an Wettkämpfen nicht möglich, weil durch mangelnde Übungsbeteiligung keine Mannschaft zusammengestellt werden konnte. Derzeit besteht die Jugendfeuerwehr Jossa aus 5 Mitgliedern. Eine Teilnahme an Wettkämpfen ist daher nur bedingt möglich.
Im Laufe der jetzt 47-jährigen Geschichte der Jugendfeuerwehr Jossa gab es immer wieder ein Auf und Ab. Bei dem derzeitigen Überangebot der Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung der Jugendlichen ist es schwierig, junge Menschen für ein Mitwirken im Vereinsleben zu interessieren, zumal die Tendenz immer mehr zunimmt, sich nicht fest in einem Verein einzubinden. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Trend nicht weiter zunimmt, da dies ein allmähliches Vereinssterben nach sich ziehen würde.
Am Ende dieses kurzen Rückblicks sollen die Jugendfeuerwehrwarte der Feuerwehr Jossa nicht unerwähnt bleiben. Wie bereits geschildert, war unser Feuerwehrkamerad und Gemeindebrandinspektor a.D. Heinrich Schüßler der erste Jugendfeuerwehrwart der Feuerwehr Jossa.
Ihm folgten nach die Feuerwehrkameraden
Karl Ziegler
Hans Röder
Lothar Zeller und
Andreas Ziegler
Ihnen sei an dieser Stelle Dank gesagt, für die zeitaufwendige und geduldige Arbeit, die sie in all den Jahren für die Jugendlichen und zum Wohle des Vereins aufgebracht haben, getreu dem Motto: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr
Vereinsgeschichte der Sportgemeinschaft 1949 Jossa e.V.
Am 15. Mai 1949 erfolgte in der Volksschule zu Jossa die Gründung der Sportgemeinschaft Jossa. Der Kreisjugendausschuss hatte mit Schreiben vom 13.6.1949 die Genehmigung zur Aufnahme der Tätigkeit der Sportgemeinschaft erteilt. Die Mitgliederzahl bei der Gründungs-Versammlung betrug 34 Personen.
Die Vorarbeiten zur Gründung der SG leisteten: Lehrer Hellpapp, Gustav Weininger und Heinrich Buchhold. Bahnhofsvorsteher Kreß übernahm den Vorsitz des neugegründeten Vereins.
Es galt nun vor allem eine Sportplatzanlage zu schaffen. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit der Witwe Elise Ziegler, Haus Nr. 2 konnte mit Wirkung vom 1.7.1949 die Parzelle 475/12 – Wiese auf dem Rautenstein – gepachtet werden. Gemeinsam mit der Gemeinde Jossa wurde die jährliche Pacht auf 65 Ztr. Futter festgelegt.
Diese Wiese musste nun so hergerichtet werden, dass sie als Sportplatz Verwendung finden konnte. In unermüdlicher Arbeit haben Mitglieder der Sportgemeinschaft aber auch Nichtmitglieder erhebliche Erdmassen in Handarbeit bewegt und den Platz so eingeebnet, dass er für vorläufig bespielbar erklärt werden konnte. Überdies musste ein im Spielfeld stehender Lichtmast vom Überlandwerk Fulda versetzt werden. Die Arbeiten fanden ihren Abschluss mit dem Aufstellen und Anstreichen der beiden Tore am 1.9.1949.
Das erste Spiel wurde in Altengronau und zwar in folgender Aufstellung ausgetragen:
Schröder, Hans
Fuß, Friedrich Hemp, Gerhard
Mewes, Karl Krügler, Lothar Weininger, Gustav
Buchhold, Hans Klein, Melchior Ruppert, Karl Meier, Heinr. Knappert, Siegfried
Einmarsch der beiden Mannschaften SG Jossa und SG Sterbfritz zum ersten Verbands-Fußballspiel in Jossa. Hier auf dem Weg, der auch über den Sportplatz führte und dort für die Heuernte offengehalten werden musste.
Als erstes Heimspiel fand das Verbandsspiel gegen Sterbfritz am 25.9. 1949 um 15.3o Uhr statt. Die Musikkapelle von Jossa hatte sich bereit erklärt, unter Musikklängen die beiden Mannschaften durch das Dorf zum Sportplatz zu geleiten. Am Abend des gleichen Tages fand dann ein Tanzvergnügen der Sportgemeinschaft im Saale der Gastwirtschaft Christian Müller statt. Es war ein historischer Augenblick für Jossa, das erste Fußballspiel zu erleben. Die Anteilnahme der Bevölkerung war erfreulicherweise sehr groß und übertraf an diesem Tage alle Erwartungen.
Die Vorrunde der Kreisklasse B endete am 30. Okt. 1949. Unserer Mannschaft war es nicht vergönnt, aus einem der angesetzten Spiele, trotz größten persönlichen Einsatzes jedes einzelnen Spieler, als Sieger hervorzugehen.
Den ersten Sieg brachte uns am 13. Nov. 1949 ein Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft aus Zeitlofs, welches mit
3 : 2 Toren endete.
Die Spielerbesprechungen wurden jeden Donnerstag im „Brücken-Stübl“ durchgeführt und zunächst vom 1. Vorsitzenden selbst geleitet. Dass die Mannschaft in der Vorrunde 1949 zu keinen Punkt erringen konnte, tat der Spielbegeisterung keinen Abbruch. Es wurde im Gegenteil eifrig weiter trainiert. Nachdem die SG Jossa im ersten Jahr ihres Bestehens, wie nicht anders zu erwarten war, das Schlusslicht bildete, konnte sie im Spieljahr 1950/51 bereits einen achtbaren 3. Tabellenplatz belegen. Auch in den folgenden Jahren verlief der Spielbetrieb zufriedenstellend. Meistens wurde eine Platzierung zumindest in der oberen Tabellenhälfte erreicht.
Mannschaftsfoto 1956
Vorne kniend die beiden Torleute: links Karl Skribek, rechts Karl Ruppert, stehend von links Spielausschussvorsitzender Gustav Weininger, Dieter Michaelis, Herbert Schüle, Karl Ziegler, Hans Zeller, Wilhelm Maier, Melchior Klein, Wilhelm Fritsch, Philipp Schüßler, Otto Röll, Siegfried Knappert, Kurt Vornwald. Das Foto könnte evtl. in Heubach oder in Oberkalbach entstanden sein.
Trotzdem gestaltete sich die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs immer schwieriger.
Junge Leute mussten sich wegen fehlender heimischer Industrie im Rhein-Main-Gebiet einen festen Arbeitsplatz suchen. Einige zogen von Jossa weg. Als dann die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht manchen Aktiven am sonntäglichen Einsatz in seiner heimischen Fußballmannschaft hinderte, wurde es immer schwieriger, ein Team für die Verbandsspiele zu stellen. Die Spieler der Jugendmannschaft waren noch zu jung um die Lücken zu schließen. Deshalb musste die 1. Mannschaft in der Verbandsrunde 1959/60 aus dem Spielbetrieb zurückgezogen werden.
Es folgte die schwierigste Zeit in der Vereinsgeschichte. Ohne aktive Mannschaft war es sehr schwer, das Bestehen des Vereins zu gewährleisten. Die Unverdrossenheit des damaligen Vorsitzenden Erich Loos und der Wunsch einiger junger Leute, auch in Jossa wieder eine Fußball spielen zu können, half über diese schwierige Zeit. Das Weiterbestehen des Vereins zahlte sich schon ein Jahr später aus, als die Gemeinde Jossa, überwiegend aus Mitteln des „Rot-Weiß-Programmes“ mit dem Bau einer Turnhalle begann.
Der sehr aktive Schulleiter Hans-Joachim Niepelt hatte seine Kollegen in der Gemeinde-vertretung und im Gemeindevorstand davon überzeugen können, dass der Bau der Halle als Sportstätte für Schule und Verein aber auch als Mehrzweckraum für Chorkonzerte und Festveranstaltungen unter den gegebenen finanziellen Voraussetzungen verantwortbar und für den Erhalt und die Entwicklung des örtlichen Vereinsgeschehens wichtig sei.
Da in Jossa kein anderer Veranstaltungssaal mehr vorhanden war, kann diese Einschätzung auch im Rückblick bestätigt werden. Ohne die Existenz der Sport-gemeinschaft wäre die Bewilligung eines Zuschusses aus dem genannten Förderungsprogramm der Landesregierung jedoch kaum möglich gewesen.
Konrad Blum hatte als neuer 1. Vorsitzender dann im Jahre 1964 erreicht, dass wieder eine Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen konnte. Der Sportplatz wurde neu hergerichtet, neue Tore angeschafft und die Bänke wieder in Ordnung gebracht. Am 23. Aug. 1964 zogen die Mannschaften von Jossa und Seidenroth unter den Klängen der Jossaer Musikkapelle vom neuen Vereinslokal „Zum Joßgrund“ auf den Sportplatz an der Eisenbahnbrücke um das erste Punktspiel der Vorrunde 64/65 auszutragen.
Mit der Fertigstellung der Turnhalle wurde von der SG Jossa auch eine Gymnastik-abteilung eingerichtet. Mehrere Sportgruppen erfüllten die Halle mit Leben. Am 30.4. 1965 wurde Hans-Joachim Niepelt zum Vorsitzenden gewählt. Es wurde für die Fußballmannschaft ein Trainer engagiert. Durch intensives Training – in den Wintermonaten in der Turnhalle –, gelang es unserer 1. Mannschaft in der B-Klasse Schlüchtern wieder einen Mittelplatz zu erkämpfen.
Leider verließ Hans-Joachim Niepelt aus beruflichen Gründen im Jahre 1967 Jossa und trat in Bad Schwartau eine neue Stellung als Lehrer an. Später wurde er dort Rektor. Für seine Verdienste um den Sport in Jossa wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde der damals 21-jährige aktive Fußballer Günter Walther gewählt, der beim FC Hochstadt als Jugendlicher und Spieler der Reserve etwas Erfahrung in Sachen Fußball und Vereinsführung gesammelt hatte. Insgesamt stellte er sich dem Verein 20 Jahre als Vorsitzender und weitere 9 Jahre als Mitglied der Vorstandschaft oder als Mannschaftsbetreuer zur Verfügung. Auch als Ortsvorsteher betreute er bis 1998 noch die Reservemannschaft, vertretungsweise auch die 1. Mannschaft.
Trotz bester Unterstützung durch seine Vorstandskollegen Karl Ruppert, Karl Ziegler, Hans Zeller, Wilhelm Zeller, Phillipp Schüßler u.a. musste Walther wegen Spielermangels die 1.Mannschaft 1969 wieder vom Spielbetrieb abmelden. Mit Rainer Hoffmann hatte die SG Jossa jedoch mittlerweile einen Jugendleiter zur Verfügung, der sich viele Jahre intensiv um die Jugendspieler kümmerte. Es wurde eine Knabenmannschaft gemeldet, die recht erfolgreich war. Die kleinen Tore wurden vom Vorsitzenden Walther und von Hoffmann mangels Finanzmitteln aus Kanthölzern und Eisenwinkeln selbst angefertigt. Gegen die Mannschaften aus Steinau, Schlüchtern, Herolz und Elm wurde ein achtbarer 3. Platz erreicht. Damals schoss Kurt Zeller seine ersten Punktspieltore. Ebenso war die A-Jugendmannschaft erfolgreich und belegte ebenfalls den 3. Tabellenplatz.
Im Jahre 1970 stieg die A-Jugend in die Kreisleistungsklasse auf und übertraf alle Erwartungen. Für das Training dieser Mannschaft wurde der Hessenliga-Spieler Friedrich Zeller verpflichtet. Zweimal wurde diese Mannschaft Vizemeister der A-Jugend-Leistungsklasse des Kreises Schlüchtern, jeweils hinter Hohenzell. Auch die C-Jugend-Mannschaft belegte in ihrer Gruppe den 2. Tabellenplatz. Da durch die erfolgreiche Jugendmannschaft genügend junge Spieler zur Verfügung standen, wurde die 1. Mannschaft zur Verbandsrunde 1971/72 wieder zum Spielbetrieb angemeldet. 1996 - wurde ihr nunmehr 25-jähriges „Standhalten“ mit einem großen und auch erfolgreichen Fest gebührend gefeiert.
Dazwischen lagen erfolgreiche aber auch weniger erfolgreiche sportliche Jahre.
Viele Siege konnten errungen werden, manch schöner Pokal erkämpft werden, aber auch manche Niederlage musste verdaut werden. Neben dem Sportgeschehen gibt es aber auch über manch andere markanten Ereignisse in der Vereinsgeschichte zu berichten.
In der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum im Jahre 1974 dankt der Vorsitzende Günter Walther noch einmal allen Helfern und heimischen Firmen, die zum Bau des Sportlerheimes an der Eisenbahnbrücke beigetragen haben. Die findigen Jossaer hatten Kenntnis davon bekommen, daß der frühere Kindergarten in Züntersbach unentgeltlich zum Abbruch bereit stehe. Das Gebälk dieses Gebäudes und die kostengünstigen witterungsbeständigen Messerreste eines Furnierwerks in Hochstadt bildeten die wichtigsten Baumaterialien für die Errichtung dieses erstens Vereinsheimes der Jossaer Fußballer. Nun stand unmittelbar am Sportplatz eine Dusch- und Umkleidemöglichkeit zur Verfügung. Aber auch der gesellige Teil kam in dieser einfachen Behausung nicht zu kurz. Das Vereinsgeschehen erlebte neuen Aufschwung. Auch finanziell konnte sich die SG auf gesunde Füße stellen. Auf die Bezuschussung durch den Hessischen Fußballverband oder möglicher andere Geldgeber hatte man aus guten Gründen verzichtet. Obwohl neben viel Eigenleistung auch ca. 26.000 DM eigene Geldmittel in den Bau geflossen waren, verfügte man 1977 über einen damals sehr stattlichen Betrag von 16.000 DM Barvermögen.
Die Sportgemeinschaft Jossa feiert 1974 ihr 25-jähriges Bestehen. Auf dem Gelände des Gasthofes Joßgrund, das damals noch nicht bebaut war, wurde ein großes Festzelt aufgestellt. Das Sechser-Pferdegespann der Henninger Brauerei war in dem großen Festzug ganz vorne eingereiht. Der Fanfarenzug Rothenbergen sorgte im Zug für entsprechende Musik.
Im sportlichen Bereich konnte nach mehreren Versuchen auch eine 2. Seniorenmannschaft ins Leben gerufen werden, die bis 1998 an den Verbandsspielen teilnehmen konnte, wie bei vielen anderen Vereinen jedoch wegen Spielermangels nicht mehr für den Punktspielbetrieb gemeldet werden konnte. Einmal errang die Reservemannschaft sogar den Kreismeistertitel. Manfred Knappert hatte zum Erfolg dieser Mannschaft sehr viel beigetragen.
Er war es auch, der von Konrad Blum im Jahre 1979, der nach Günter Walther weitere 2 Jahre die Geschicke des Vereins leitete, die Vereinsführung übernahm. Ihm und seinem rührigen 1. Kassierer Willi Zeller gelang es in den Folgejahren, die Mitgliederzahl des Vereins zu steigern und ihn auf eine breitere Basis zu stellen. Für die sportlichen Erfolge sorgten einige talentierte Fußballer und der Trainer Jürgen Reinhardt, der seine fußballerischen Dienste der SG Jossa sowohl in der Altherrenmannschaft, aber auch als 53-jähriger sogar im Bedarfsfall noch in der 1. Mannschaft erfolgreich und vorbildlich zur Verfügung stellte. Auch unser Fußball-Denkmal Klaus Zeller darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Die Mannschaft aus Jossa stellte in dieser Zeit fast regelmäßig den klassenbesten Torjäger. Dem bekannten Kurt Zeller folgten Helmut Zeller und der nicht weniger- vielleicht heute mehr denn je- bekannte Klaus Zeller. Es zellerte in dieser Mannschaft. Zeitweise trat diese Mannschaft mit nicht weniger als acht oder neun Aktiven namens Zeller an. Als der Sportreporter Holger Obermann vom Hessischen Fernsehen dies zum Anlass nahm, einen Bericht über die Zeller-Elf in die sonntägliche Abendsendung „Sportkalender“ aufzunehmen, wurde die Zeller-Elf auch im weiten Hessenland bekanntgemacht. Auf dem You-Tube-Kanal von Günter Walther kann man neben dem Original-Fernsehbericht von 1980 auch weitere Filmaufnahmen des Fernsehteams von dem Punktspiel dieses Tages sehen.
Bei dem folgenden Video handelt es sich um Aufnahmen des HR-Fernsehens, die seinerzeit der Sportreporter Holger Obermannn und sein Kameramann im März 1980 in Jossa machten. Der gesendete Abschnitt von knapp 7 Minuten ist im letzten Teil des hier dargestellten Filmes zu finden. Der erste Abschnitt (ca. 18 Minuten) sind Aufnahmen, die größtenteils nicht gesendet wurden. Diese wurden uns 1980 zur Verfügung gestellt.
Den oben hinterlegten Originalbeitrag hat unser langjähriger Vorsitzender Günter Walther nach dem Jubiläumsfest 2014 vom HR-Archiv käuflich erworben, da dieser Abschnitt bei der Videovorführung beim Fest gefehlt hat.
Es näherte sich dann die Zeit, als der alte Sportplatz „An der Brücke große Bogen“ aufgegeben werden musste, weil dort eine Straßenumgehung gebaut werden sollte. Auf die Umgehungsstraße wartet man heute noch. Aber es entstand dort eine Kläranlage.
Engagiert wurde nach einem anderen Standort gesucht. Vorschläge „Auf der Höh“, „Am Speckesteg“, „Im Steinbachsgrund“ oder gegenüber des alten Sportplatzes mit entsprechender Absicherung gegen Hochwasser „in den Graubergwiesen“ wurden alle verworfen. Planerisch und baurechtlich sichergestellt wurde schließlich durch den Dorferneuerungsplan der jetzige Standort „In den Joßwiesen“.
Der Spielplatz mit Kneippanlage, der Trainingsplatz, der auch als Festplatz dient und ein Parkplatz rahmen unser wunderschön gelegenes Sportfeld ein. In erheblichem Maße wurde die Gemeinde Sinntal als Bauherr finanziell durch das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen unterstützt. Es musste eine Zuwegung mit der Errichtung einer Brücke geschaffen werden. Die alte Dreschhalle musste abgerissen und an anderer Stelle – auch günstig bezuschusst – eine neue Maschinenhalle errichtet werden. Der Einbau von Auffüllmaterial vom Eisenbahn-Tunnelbau kam dem Vorhaben entgegen. Die Grundstücksfrage wurde im Rahmen der Flurbereinigung - auch durch das Entgegenkommen der betroffenen Grundstückseigentümer begünstigt – gelöst. Der auch in dieser Sache sehr engagierte ehemalige Ortsvorsteher Peter Ziegler konnte leider den Erfolg seiner Bemühungen nicht mehr miterleben.
Nachdem Manfred Knappert im Jahre 1985 nicht mehr als Vorsitzender kandidierte, hatte man Günter Walther gebeten, dieses Amt wieder zu übernehmen. Es galt nun, tatkräftig anzupacken. Das Geländer um den neuen Sportplatz sowie ein Ballfangzaun von 6 m Höhe zum Spielplatz hin und ein Ballfangzaun am Trainingsplatz wurden in Eigenleistung errichtet. Die Gemeinde stellte hierfür das Material. So konnte 1986 der neue Sportplatz eingeweiht werden. Sozialminister Armin Claus, Landrat Hans Rüger und Bürgermeister Priemer übergaben an Kreisfußballwart Herrmann Merkel und den Vorsitzenden Günter Walther den neuen Sportplatz für die Jossaer Fußballer.
Gegen die Mannschaft aus Altengronau wurde im Anschluss an die Übergabe das erste Spiel auf dem neuen Platz ausgetragen. Das aus dem gleichen Anlass der Sportplatzeinweihung in Jossa stattfindende Sinntal-Turnier wurde erstmals von der Mannschaft aus Jossa gewonnen, nachdem sie vorher mehrfach den 2. Platz belegt hatte.
Sportlich erfreulich war ebenfalls, dass man unter dem neuen Trainer Seppl Bachmann sehr erfolgreich in der A-Klasse spielte, deren Erhalt man sich ein Jahr zuvor knapp im letzten Spiel gegen den Meister SC Rückers sichern konnte. Es konnte sogar die Herbstmeisterschaft errungen werden, die zünftig gefeiert wurde. Weil ein Sportlerheim am neuen Sportplatz sehr fehlte, wurde ein Behelfsheim errichtet, das heute wegen seines dem Gelände angepassten langen schmalen Grundrisses immer noch den speziellen Namen „Lang Stubb“ trägt. Die Bezeichnung „Stubb“ wohl deshalb, weil dieser mit einer Truma-Gasheizung gut beheizbare Holzbau Spielern und Anhängern einige Jahre als einfacher aber angenehmer Aufenthaltsort nach Training und Spiel diente. Ein zum Toilettenwagen umgebauter Bauwagen diente als erforderliche sanitäre Einrichtung.
Wenn man sich so auch ganz gut eingerichtet hatte, wurde trotzdem das Vorhaben „Neubau eines Sportlerheimes“ geplant und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Sinntal (40.000 DM), des Main-Kinzig-Kreises (26.000 DM), des Landes Hessen (40.000 DM aus der Dorferneuerung), des Bundes (40.000 DM Zonenrandmittel), des Hessischen Fußballverbandes (15.000 DM) sowie durch Kreditaufnahme in Höhe von 74.000 DM) auch verwirklicht. Den größten Anteil an der Gesamtfinanzierung des mit 475.000 DM veranschlagten Projektes stellten jedoch die ca. 9000 unentgeltlichen Helfer-Stunden der Vereinsmitglieder und anderer wohlgesonnener Jossaer Bürger dar. Auch die Hilfe der Firma Patzer, eines bis zum heutigen Tage treuen und sehr großzügigen Sponsors, trug in erheblichem Maße zum Gelingen des Vorhabens bei. Am 3. Oktober 1989 wurde eines der schönsten Sportlerheime des Main-Kinzig-Kreises nach 18-monatiger Bauzeit seiner Bestimmung zur Freude der Jossaer Fußballer offiziell übergeben.
Wenige Tage vor dem 50-jährigen Gründungsfest 1999 wurde nach knapp 10 Jahren Laufzeit die letzte Kreditrate für den Sportheimbau vom mittlerweile 14 Jahre im Amt befindlichen 1. Kassierer Dieter Michaelis überwiesen.
Günter Walther trat 1995 ins zweite Glied der Vereinsarbeit und betreute wie auch schon als Vorsitzender die 2. Mannschaft der Sportgemeinschaft bis 1998. Abgelöst wurde er von dem seinerzeitigen Sportwart Hans-Dieter Knappert, der seine erste harte Bewährungsprobe 1996 mit der Durchführung des großen und erfolgreichen Festes zum 25-jährigen (Wieder-) Bestehen der 1. Mannschaft mit Bravour bestand.
Unter Federführung von Stefan Walther, der im Jahr 2000 das Amt des 1. Vorsitzenden von Hans-Dieter Knappert übernahm, gründete man in 2007 eine Senioren-Spielgemeinschaft mit dem Nachbarverein FV Viktoria Altengronau. Nachdem die Zusammenarbeit im Jugendspielbetrieb, seit mehr als 20 Jahren sehr gut funktionierte, war es eine erwartete Konsequenz, dass man auch im Seniorenbereich jetzt gemeinsame Sache machte. Für Jossa war eine Spielgemeinschaft unumgänglich geworden, da die Spielerdecke immer dünner wurde. Ähnlich sah es bei unserem Partnerverein aus.
Zudem waren mehr als die Hälfte der Spieler schon über 35 Jahre alt. Ein Spielbetrieb in der Saison 2007/2008 wäre nicht möglich gewesen. Die neu gründete Spielgemeinschaft konnte sich sportlich jedoch nicht sofort beweisen. Denn die 1. Seniorenmannschaft schaffte es nicht, den Abstieg aus der Bezirksliga Fulda Süd zu verhindern. Die 2. Mannschaft konnte in der B-Liga Schlüchtern auch nur einen hinteren Tabellenplatz erreichen.
Aufgrund der hervorragenden Jugendarbeit der Trainer und Betreuer konnten zumindest in diesem Bereich einige Erfolge erzielt werden. So wurde z.B. die D-Jugend im Jahr 2003 Kreishallenmeister, Kreispokalsieger sowie Meister der Kreisliga Schlüchtern. Die A-Jugend wurde im Jahr 2006 Meister der Kreisliga und ist in die Bezirksliga aufgestiegen. Diese Klasse konnte man aber nicht halten und ist nach einer Saison wieder abgestiegen.
Im Sommer 2003 wurde eine Damenmannschaft gegründet. Betreuer war Oliver Heil. Weil ein Spielpartner für ein Einlagespiel an unserem alljährlichen Grillfest abgesagt hatte, sprach man Mädchen und Frauen aus Jossa und Altengronau an, ob sie nicht einspringen wollten. Nach einer deftigen Niederlage an diesem Tag gegen die Schlüchterner Löwen war man aber trotzdem bereit zusammenzubleiben und den Spielbetrieb aufzunehmen. Trotz eifriger Bemühungen musste man wegen Spielerinnenmangel den Verbandsspielbetrieb wieder einstellen.
Günter Seitz und Norbert Zeller ließen das Projekt Mädchenfußball und Frauenfußball 2005 wieder aufleben und schon nach kurzer Zeit hatte man eine exzellente B-Jugend-Mannschaft zur Verfügung, die schließlich bis in die höchste hessische Jugendliga aufstieg. Kreispokalsiege, Hallenmeisterschaften und mehrere Punktspielmeisterschaften wurden errungen.
Dann im Jahre 2007 wurde auch eine 1. Frauen-Mannschaft gemeldet. Auf Anhieb erfolgte im Durchmarsch Aufstieg in die Gruppenliga und dann in die Verbandsliga Nord. Hallenmeisterschaften und Kreispokalsiege wurden mit diesem Team errungen. Aktuell spielt das Frauenteam in der Gruppenliga, wo man zur Winterpause 2016/17 einen guten zweiten Platz belegt. Auf die erkämpfte Aufstiegsmöglichkeit in der vergangenen Saison wurde verzichtet. Die errungene Meisterschaft wurde trotzdem gebührend gefeiert.
Bei der Sportgemeinschaft Jossa wird nicht nur Fußball gespielt. Neben der seit 1984 bestehenden Damengymnastikgruppe sind mehrere Tanzgruppen in verschiedenen Altersgruppen aktiv. Neben dem klassischen Gardetanz wird auch Showtanz angeboten. Dort sind insgesamt ca. 40 Mädchen und junge Frauen aktiv.
Mit der Errichtung des Sportlerheimes war die Bautätigkeit des Vereins nicht eingestellt. So konnte man im Jahr 2004 eine Mehrzweckspielfläche in Zusammenarbeit mit den Jossaer Vereinen errichten. Erlöse vom gemeinschaftlichen Weihnachtsmarkt und Zuschüsse des Kreises und des Landessportbundes ermöglichten diesen Bau.
Der Holz-Behelfsbau „Lang‘ Stubb“, der gute Dienste leistete als das Sportheim noch nicht gebaut war, wurde im Jahr 2000 abgerissen und massiv neu errichtet. Derzeit dient das Gebäude als Rasenmäher-Garage und Verkaufsraum, dessen Ausstattung ebenfalls verbessert wurde.
Um den ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten Rechnung zu tragen, wurde im Jahr 2008 die gesamte Heizungsanlage erneuert und eine thermische Solaranlage installiert.
Die Firma Patzer spendierte im Jubiläumsjahr 2009 einen neuen Rasenmäher zur Pflege des 10.000 qm großen Sportgeländes. Dies war eine große Entlastung für die Vereinskasse.
2009 feiert die Sportgemeinschaft Jossa ihr 60-jähriges Bestehen.
Vorsitzender Stefan Walther (rechts) konnte zum beim 60-jährigen Jubiläum die beiden Gründungsmitglieder Willi Werner (Mitte) und Hans Zeller (links) ehren
Ganz groß wurde 2014 das 65-jährige Bestehen gefeiert. Das große Festzelt war bei den entscheidenden Veranstaltungen immer gut besetzt, sodass man auch mit dem finanziellen Ergebnis der Jubiläumsveranstaltung zufrieden sein konnte.
Pfarrer Schneider bei seinem Grußwort zum 65-jährigen Vereinsjubiläum, rechts daneben Vorsitzender Martin Röder, im Hintergrund Willi Zeller und Norbert Zeller
Im Sommer 2016 wurde der Hauptplatz renoviert. Somit wurden in den letzten Jahren baulich optimale Voraussetzungen für den Erhalt des Fußballsports in Jossa geschaffen. Die Zusammenarbeit mit unserem Spielgemeinschaftspartner Viktoria Altengronau kann als erfolgreich bezeichnet werden. Im Jugendbereich ist der SV Marjoß mittlerweile noch als Partner hinzugekommen. Die Jugendspielgemeinschaft Spessart stellt für die verschiedenen Wettbewerbe C-, D-, E- und F- Jugendmannschaften. Die breitere Basis dürfte für die Zukunft hilfreich sein, da der fehlende Nachwuchs ein allgemein beklagtes Defizit ist.
Im Seniorenbetrieb steht die 1. Mannschaft zur Winterpause 2016/17 auf Rang 7 der A-Liga Schlüchtern. Die 2. Mannschaft nimmt Platz 9 in der C-Liga ein. Dies sind zufriedenstellende Platzierungen im Rahmen der personellen Möglichkeiten.
Die Frauenmannschaft erringt die Meisterschaft 2015/2016 in der Gruppenliga Fulda